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Saṁyutta Nikāya 42.11 Verbundene Lehrreden 42.11

1. Gāmaṇivagga 1. Das Kapitel mit Ortsvorstehern

Bhadrakasutta Mit Bhadraka

Ekaṁ samayaṁ bhagavā mallesu viharati uruvelakappaṁ nāma mallānaṁ nigamo. Einmal hielt sich der Buddha im Land der Maller auf, bei dem mallischen Marktflecken Uruvelakappa.

Atha kho bhadrako gāmaṇi yena bhagavā tenupasaį¹…kami; upasaį¹…kamitvā bhagavantaṁ abhivādetvā ekamantaṁ nisÄ«di. Ekamantaṁ nisinno kho bhadrako gāmaṇi bhagavantaṁ etadavoca: Da ging der Ortsvorsteher Bhadraka zum Buddha, verbeugte sich, setzte sich zur Seite hin und sagte zu ihm:

ā€œsādhu me, bhante, bhagavā dukkhassa samudayaƱca atthaį¹…gamaƱca desetÅ«ā€ti. ā€žBitte, Herr, lehre mich den Ursprung und das Enden des Leidens.ā€œ

ā€œAhaƱce te, gāmaṇi, atÄ«tamaddhānaṁ ārabbha dukkhassa samudayaƱca atthaį¹…gamaƱca deseyyaṁ: ā€žVorsteher, wenn ich dir den Ursprung und das Enden des Leidens in der Vergangenheit erklƤren würde:

ā€˜evaṁ ahosi atÄ«tamaddhānan’ti, tatra te siyā kaį¹…khā, siyā vimati. ā€šso war es in der Vergangenheitā€˜, würdest du vielleicht zweifeln oder unsicher sein.

AhaƱce te, gāmaṇi, anāgatamaddhānaṁ ārabbha dukkhassa samudayaƱca atthaį¹…gamaƱca deseyyaṁ: Wenn ich dir den Ursprung und das Enden des Leidens in der Zukunft erklƤren würde:

ā€˜evaṁ bhavissati anāgatamaddhānan’ti, tatrāpi te siyā kaį¹…khā, siyā vimati. ā€šso wird es in der Zukunft seinā€˜, würdest du vielleicht zweifeln oder unsicher sein.

Api cāhaṁ, gāmaṇi, idheva nisinno ettheva te nisinnassa dukkhassa samudayaƱca atthaį¹…gamaƱca desessāmi. Stattdessen werde ich dir den Ursprung und das Enden des Leidens erklƤren, so wie ich jetzt hier sitze und so wie du jetzt dort sitzt.

Taṁ suṇāhi, sādhukaṁ manasi karohi; bhāsissāmÄ«ā€ti. Hƶr zu und gebrauche den Geist gut, ich werde sprechen.ā€œ

ā€œEvaṁ, bhanteā€ti kho bhadrako gāmaṇi bhagavato paccassosi. ā€žJa, Herrā€œ, erwiderte Bhadraka.

Bhagavā etadavoca: Der Buddha sagte:

ā€œTaṁ kiṁ maƱƱasi, gāmaṇi, ā€žWas meinst du, Vorsteher?

atthi te uruvelakappe manussā yesaṁ te vadhena vā bandhena vā jāniyā vā garahāya vā uppajjeyyuṁ sokaparidevadukkhadomanassupāyāsÄā€ti? Gibt es hier in Uruvelakappa Menschen, bei denen es für dich zu Kummer, Klage, Schmerz, Traurigkeit und BedrƤngnis kƤme, wenn sie hingerichtet würden, ins GefƤngnis kƤmen, ihr Besitz eingezogen oder sie entehrt würden?ā€œ

ā€œAtthi me, bhante, uruvelakappe manussā yesaṁ me vadhena vā bandhena vā jāniyā vā garahāya vā uppajjeyyuṁ sokaparidevadukkhadomanassupāyāsÄā€ti. ā€žSolche gibt es, Herr.ā€œ

ā€œAtthi pana te, gāmaṇi, uruvelakappe manussā yesaṁ te vadhena vā bandhena vā jāniyā vā garahāya vā nuppajjeyyuṁ sokaparidevadukkhadomanassupāyāsÄā€ti? ā€žAber gibt es hier in Uruvelakappa Menschen, bei denen es für dich nicht zu Kummer, Klage, Schmerz, Traurigkeit und BedrƤngnis kƤme, wenn sie hingerichtet würden, ins GefƤngnis kƤmen, ihr Besitz eingezogen oder sie entehrt würden?ā€œ

ā€œAtthi me, bhante, uruvelakappe manussā yesaṁ me vadhena vā bandhena vā jāniyā vā garahāya vā nuppajjeyyuṁ sokaparidevadukkhadomanassupāyāsÄā€ti. ā€žSolche gibt es, Herr.ā€œ

ā€œKo nu kho, gāmaṇi, hetu, ko paccayo yena te ekaccānaṁ uruvelakappiyānaṁ manussānaṁ vadhena vā bandhena vā jāniyā vā garahāya vā uppajjeyyuṁ sokaparidevadukkhadomanassupāyāsÄā€ti? ā€žWas ist der Grund, was ist die Ursache, dass es dich bekümmern kann, wenn diese Dinge manchen Menschen widerfahren, und wenn sie anderen widerfahren, bekümmert es dich nicht?ā€œ

ā€œYesaṁ me, bhante, uruvelakappiyānaṁ manussānaṁ vadhena vā bandhena vā jāniyā vā garahāya vā uppajjeyyuṁ sokaparidevadukkhadomanassupāyāsā, atthi me tesu chandarāgo. ā€žDie Menschen, bei denen mich das bekümmern würde, sind die, nach denen ich Sehnen und Begehren habe.

Yesaṁ pana, bhante, uruvelakappiyānaṁ manussānaṁ vadhena vā bandhena vā jāniyā vā garahāya vā nuppajjeyyuṁ sokaparidevadukkhadomanassupāyāsā, natthi me tesu chandarāgoā€ti. Die Menschen, bei denen mich das nicht bekümmern würde, sind die, nach denen ich kein Sehnen und Begehren habe.ā€œ

ā€œIminā tvaṁ, gāmaṇi, dhammena diį¹­į¹­hena viditena akālikena pattena pariyogāḷhena atÄ«tānāgate nayaṁ nehi: ā€žVon diesem GegenwƤrtigen, das du in der Gegenwart gesehen und erkannt hast, das unmittelbar ist, das du erfasst und ergründet hast, kannst du auf die Vergangenheit und Zukunft schließen:

ā€˜yaṁ kho kiƱci atÄ«tamaddhānaṁ dukkhaṁ uppajjamānaṁ uppajji sabbaṁ taṁ chandamÅ«lakaṁ chandanidānaṁ. ā€šAlles Leiden, das in der Vergangenheit entstand, hatte im Sehnen seine Wurzel und seine Quelle.

Chando hi mūlaṁ dukkhassa. Denn Sehnen ist die Wurzel des Leidens.

Yampi hi kiñci anāgatamaddhānaṁ dukkhaṁ uppajjamānaṁ uppajjissati, sabbaṁ taṁ chandamūlakaṁ chandanidānaṁ. Alles Leiden, das in der Zukunft entstehen wird, wird im Sehnen seine Wurzel und seine Quelle haben.

Chando hi mÅ«laṁ dukkhassÄā€™ā€ti. Denn Sehnen ist die Wurzel des Leidens.ā€˜ā€œ

ā€œAcchariyaṁ, bhante, abbhutaṁ, bhante. ā€žEs ist unglaublich, Herr, es ist erstaunlich!

Yāva subhāsitañcidaṁ, bhante, bhagavatā: Wie treffend der Buddha das gesagt hat!

ā€˜yaṁ kiƱci dukkhaṁ uppajjamānaṁ uppajjati, sabbaṁ taṁ chandamÅ«lakaṁ chandanidānaṁ. ā€šAlles Leiden, das entsteht, hat im Sehnen seine Wurzel und seine Quelle.

Chando hi mÅ«laṁ dukkhassā’ti. Denn Sehnen ist die Wurzel des Leidens.ā€˜

Atthi me, bhante, ciravāsī nāma kumāro bahi āvasathe paṭivasati. Ich habe einen Jungen namens Ciravāsi, der sich in einem Haus weit weg von hier befindet.

So khvāhaṁ, bhante, kālasseva vuṭṭhāya purisaṁ uyyojemi: Morgens stehe ich früh auf und schicke jemanden:

ā€˜gaccha, bhaṇe, ciravāsiṁ kumāraṁ jānāhī’ti. ā€šGeh, sage ich, und sieh nach meinem Jungen Ciravāsi.ā€˜

Yāvakīvañca, bhante, so puriso nāgacchati, tassa me hoteva aññathattaṁ: Bis er zurückkommt, sorge ich mich:

ā€˜mā heva ciravāsissa kumārassa kiƱci ābādhayitthÄā€™ā€ti. ā€šIch hoffe, mit Ciravāsi ist alles in Ordnung!ā€˜ā€œ

ā€œTaṁ kiṁ maƱƱasi, gāmaṇi, ā€žWas meinst du, Vorsteher?

ciravāsissa kumārassa vadhena vā bandhena vā jāniyā vā garahāya vā uppajjeyyuṁ sokaparidevadukkhadomanassupāyāsÄā€ti? Wenn Ciravāsi hingerichtet würde, ins GefƤngnis kƤme, sein Besitz eingezogen oder er entehrt würde, würde es deswegen für dich zu Kummer, Klage, Schmerz, Traurigkeit und BedrƤngnis kommen?ā€œ

ā€œCiravāsissa me, bhante, kumārassa vadhena vā bandhena vā jāniyā vā garahāya vā jÄ«vitassapi siyā aƱƱathattaṁ, kiṁ pana me nuppajjissanti sokaparidevadukkhadomanassupāyāsÄā€ti. ā€žDas würde mein Leben auf den Kopf stellen, Herr! Wie kƶnnte es da für mich nicht zu Kummer, Klage, Schmerz, Traurigkeit und BedrƤngnis kommen?ā€œ

ā€œImināpi kho etaṁ, gāmaṇi, pariyāyena veditabbaṁ: ā€žAuch das ist eine Mƶglichkeit, zu verstehen:

ā€˜yaṁ kiƱci dukkhaṁ uppajjamānaṁ uppajjati, sabbaṁ taṁ chandamÅ«lakaṁ chandanidānaṁ. ā€šAlles Leiden, das entsteht, hat im Sehnen seine Wurzel und seine Quelle.

Chando hi mÅ«laṁ dukkhassā’ti. Denn Sehnen ist die Wurzel des Leidens.ā€˜

Taṁ kiṁ maƱƱasi, gāmaṇi, Was meinst du, Vorsteher?

yadā te ciravāsimātā adiį¹­į¹­hā ahosi, assutā ahosi, te ciravāsimātuyā chando vā rāgo vā pemaṁ vÄā€ti? Bevor du Ciravāsis Mutter gesehen oder von ihr gehƶrt hast, hattest du da irgendein Sehnen oder Begehren oder eine Zuneigung zu ihr?ā€œ

ā€œNo hetaṁ, bhanteā€. ā€žNein, Herr.ā€œ

ā€œDassanaṁ vā te, gāmaṇi, āgamma savanaṁ vā evaṁ te ahosi: ā€žDann war es, weil du sie sahst oder von ihr hƶrtest,

ā€˜ciravāsimātuyā chando vā rāgo vā pemaṁ vÄā€™ā€ti? dass du Sehnen oder Begehren oder Zuneigung zu ihr hattest?ā€œ

ā€œEvaṁ, bhanteā€. ā€žJa, Herr.ā€œ

ā€œTaṁ kiṁ maƱƱasi, gāmaṇi, ā€žWas meinst du, Vorsteher?

ciravāsimātuyā te vadhena vā bandhena vā jāniyā vā garahāya vā uppajjeyyuṁ sokaparidevadukkhadomanassupāyāsÄā€ti? Wenn Ciravāsis Mutter hingerichtet würde, ins GefƤngnis kƤme, ihr Besitz eingezogen oder sie entehrt würde, würde es deswegen für dich zu Kummer, Klage, Schmerz, Traurigkeit und BedrƤngnis kommen?ā€œ

ā€œCiravāsimātuyā me, bhante, vadhena vā bandhena vā jāniyā vā garahāya vā jÄ«vitassapi siyā aƱƱathattaṁ, kiṁ pana me nuppajjissanti sokaparidevadukkhadomanassupāyāsÄā€ti. ā€žDas würde mein Leben auf den Kopf stellen, Herr! Wie kƶnnte es da für mich nicht zu Kummer, Klage, Schmerz, Traurigkeit und BedrƤngnis kommen?ā€œ

ā€œImināpi kho etaṁ, gāmaṇi, pariyāyena veditabbaṁ: ā€žAuch das ist eine Mƶglichkeit, zu verstehen:

ā€˜yaṁ kiƱci dukkhaṁ uppajjamānaṁ uppajjati, sabbaṁ taṁ chandamÅ«lakaṁ chandanidānaṁ. ā€šAlles Leiden, das entsteht, hat im Sehnen seine Wurzel und seine Quelle.

Chando hi mÅ«laṁ dukkhassÄā€™ā€ti. Denn Sehnen ist die Wurzel des Leidens.ā€˜ā€œ

Ekādasamaṁ.
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