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Majjhima Nikāya 86 Mittlere Lehrreden 86

Aṅgulimālasutta Mit Aṅgulimāla

Evaṁ me sutaṁ—So habe ich es gehört:

ekaṁ samayaṁ bhagavā sāvatthiyaṁ viharati jetavane anāthapiṇḍikassa ārāme. Einmal hielt sich der Buddha bei Sāvatthī in Jetas Wäldchen auf, dem Kloster des Anāthapiṇḍika.

Tena kho pana samayena rañño pasenadissa kosalassa vijite coro aṅgulimālo nāma hoti luddo lohitapāṇi hatapahate niviṭṭho adayāpanno pāṇabhūtesu. Nun war zu dieser Zeit im Reich des Königs Pasenadi von Kosala ein Räuber mit Namen Aṅgulimāla. Er war unbarmherzig, mit Blut an den Händen, ein abgebrühter Mörder, mitleidlos gegenüber den Lebewesen.

Tena gāmāpi agāmā katā, nigamāpi anigamā katā, janapadāpi ajanapadā katā. Er verwüstete Dörfer, Marktflecken und Länder.

So manusse vadhitvā vadhitvā aṅgulīnaṁ mālaṁ dhāreti. Er brachte fortwährend Menschen um und trug ihre Finger als Halskette.

Atha kho bhagavā pubbaṇhasamayaṁ nivāsetvā pattacīvaramādāya sāvatthiṁ piṇḍāya pāvisi. Da kleidete der Buddha sich am Morgen an, nahm Schale und Robe und betrat Sāvatthī zum Almosengang.

Sāvatthiyaṁ piṇḍāya caritvā pacchābhattaṁ piṇḍapātapaṭikkanto senāsanaṁ saṁsāmetvā pattacīvaramādāya yena coro aṅgulimālo tenaddhānamaggaṁ paṭipajji. Nach dem Essen, als er vom Almosengang zurückkam, brachte er seine Unterkunft in Ordnung. Er nahm Schale und Robe und ging die Straße entlang, die zu Aṅgulimāla führte.

Addasāsuṁ kho gopālakā pasupālakā kassakā pathāvino bhagavantaṁ yena coro aṅgulimālo tenaddhānamaggapaṭipannaṁ. Die Kuhhirten, Schafhirten, Bauern und Reisenden sahen ihn auf der Straße

Disvāna bhagavantaṁ etadavocuṁ: und sagten zu ihm:

“mā, samaṇa, etaṁ maggaṁ paṭipajji. „Nimm nicht diese Straße, Asket.

Etasmiṁ, samaṇa, magge coro aṅgulimālo nāma luddo lohitapāṇi hatapahate niviṭṭho adayāpanno pāṇabhūtesu. Auf dieser Straße ist ein Räuber mit Namen Aṅgulimāla. Er ist unbarmherzig, mit Blut an den Händen, ein abgebrühter Mörder, mitleidlos gegenüber den Lebewesen.

Tena gāmāpi agāmā katā, nigamāpi anigamā katā, janapadāpi ajanapadā katā. Er hat Dörfer, Marktflecken und Länder verwüstet.

So manusse vadhitvā vadhitvā aṅgulīnaṁ mālaṁ dhāreti. Er bringt fortwährend Menschen um und trägt ihre Finger als Halskette.

Etañhi, samaṇa, maggaṁ dasapi purisā vīsampi purisā tiṁsampi purisā cattārīsampi purisā paññāsampi purisā saṅkaritvā saṅkaritvā paṭipajjanti. Die Menschen wandern auf dieser Straße nur, wenn sie sich eng zu Gruppen von zehn, zwanzig, dreißig, vierzig oder fünfzig zusammengeschlossen haben.

Tepi corassa aṅgulimālassa hatthatthaṁ gacchantī”ti. Und doch finden sie durch Aṅgulimālas Hand den Tod.“

Evaṁ vutte, bhagavā tuṇhībhūto agamāsi. Doch auf diese Worte ging der Buddha schweigend weiter.

Dutiyampi kho gopālakā …pe… Zum zweiten Mal …

tatiyampi kho gopālakā pasupālakā kassakā pathāvino bhagavantaṁ etadavocuṁ: und zum dritten Mal sagten die Kuhhirten, Schafhirten, Bauern und Reisenden zum Buddha:

“mā, samaṇa, etaṁ maggaṁ paṭipajji, etasmiṁ samaṇa magge coro aṅgulimālo nāma luddo lohitapāṇi hatapahate niviṭṭho adayāpanno pāṇabhūtesu, tena gāmāpi agāmā katā, nigamāpi anigamā katā, janapadāpi ajanapadā katā. „Nimm nicht diese Straße, Asket. Auf dieser Straße ist ein Räuber mit Namen Aṅgulimāla. Er ist unbarmherzig, mit Blut an den Händen, ein abgebrühter Mörder, mitleidlos gegenüber den Lebewesen. Er hat Dörfer, Marktflecken und Länder verwüstet.

So manusse vadhitvā vadhitvā aṅgulīnaṁ mālaṁ dhāreti. Er bringt fortwährend Menschen um und trägt ihre Finger als Halskette.

Etañhi samaṇa maggaṁ dasapi purisā vīsampi purisā tiṁsampi purisā cattārīsampi purisā paññāsampi purisā saṅkaritvā saṅkaritvā paṭipajjanti. Die Menschen wandern auf dieser Straße nur, wenn sie sich eng zu Gruppen von zehn, zwanzig, dreißig, vierzig oder fünfzig zusammengeschlossen haben.

Tepi corassa aṅgulimālassa hatthatthaṁ gacchantī”ti. Und doch finden sie durch Aṅgulimālas Hand den Tod.“

Atha kho bhagavā tuṇhībhūto agamāsi. Doch auf diese Worte ging der Buddha schweigend weiter.

Addasā kho coro aṅgulimālo bhagavantaṁ dūratova āgacchantaṁ. Der Räuber Aṅgulimāla sah den Buddha von Weitem kommen

Disvānassa etadahosi: und dachte:

“acchariyaṁ vata bho, abbhutaṁ vata bho. „Ach, wie unglaublich! Wie erstaunlich!

Imañhi maggaṁ dasapi purisā vīsampi purisā tiṁsampi purisā cattārīsampi purisā paññāsampi purisā saṅkaritvā saṅkaritvā paṭipajjanti. Die Menschen wandern auf dieser Straße nur, wenn sie sich eng zu Gruppen von zehn, zwanzig, dreißig, vierzig oder fünfzig zusammengeschlossen haben.

Tepi mama hatthatthaṁ gacchanti. Und doch finden sie durch meine Hand den Tod.

Atha ca panāyaṁ samaṇo eko adutiyo pasayha maññe āgacchati. Doch dieser Asket kommt allein ohne Begleitung daher, wie ein Eroberer.

Yannūnāhaṁ imaṁ samaṇaṁ jīvitā voropeyyan”ti. Warum nehme ich ihm nicht das Leben?“

Atha kho coro aṅgulimālo asicammaṁ gahetvā dhanukalāpaṁ sannayhitvā bhagavantaṁ piṭṭhito piṭṭhito anubandhi. Da nahm der Räuber Aṅgulimāla Schwert und Schild, band sich Köcher und Bogen um und folgte dem Buddha.

Atha kho bhagavā tathārūpaṁ iddhābhisaṅkhāraṁ abhisaṅkhāsi yathā coro aṅgulimālo bhagavantaṁ pakatiyā gacchantaṁ sabbathāmena gacchanto na sakkoti sampāpuṇituṁ. Aber der Buddha setzte seine übersinnliche Kraft ein und veranlasste, dass Aṅgulimāla ihn nicht einholen konnte, wie sehr er sich auch mühte, obwohl der Buddha in gewöhnlicher Geschwindigkeit weiterging.

Atha kho corassa aṅgulimālassa etadahosi: Da dachte Aṅgulimāla:

“acchariyaṁ vata bho, abbhutaṁ vata bho. „Ach, wie unglaublich! Wie erstaunlich!

Ahañhi pubbe hatthimpi dhāvantaṁ anupatitvā gaṇhāmi, assampi dhāvantaṁ anupatitvā gaṇhāmi, rathampi dhāvantaṁ anupatitvā gaṇhāmi, migampi dhāvantaṁ anupatitvā gaṇhāmi; Wenn ich früher selbst einem stürmenden Elefanten, Pferd, Wagen oder Hirsch nachgejagt bin, habe ich sie immer eingeholt.

atha ca panāhaṁ imaṁ samaṇaṁ pakatiyā gacchantaṁ sabbathāmena gacchanto na sakkomi sampāpuṇitun”ti. Aber diesen Asketen kann ich nicht einholen, wie sehr ich mich auch mühe, obwohl er in gewöhnlicher Geschwindigkeit geht.“

Ṭhitova bhagavantaṁ etadavoca: Er blieb stehen und sagte zum Buddha:

“tiṭṭha, tiṭṭha, samaṇā”ti. „Halt an, halt an, Asket!“

“Ṭhito ahaṁ, aṅgulimāla, tvañca tiṭṭhā”ti. „Ich habe angehalten, Aṅgulimāla – jetzt halte du an.“

Atha kho corassa aṅgulimālassa etadahosi: Da dachte Aṅgulimāla:

“ime kho samaṇā sakyaputtiyā saccavādino saccapaṭiññā. „Diese Asketen, die dem Sakyer folgen, sprechen die Wahrheit.

Atha panāyaṁ samaṇo gacchaṁ yevāha: Dennoch sagt dieser Asket, während er geht:

‘ṭhito ahaṁ, aṅgulimāla, tvañca tiṭṭhā’ti. ‚Ich habe angehalten, Aṅgulimāla – jetzt halte du an.‘

Yannūnāhaṁ imaṁ samaṇaṁ puccheyyan”ti. Warum befrage ich ihn nicht darüber?“

Atha kho coro aṅgulimālo bhagavantaṁ gāthāya ajjhabhāsi: Und er redete den Buddha mit einer Strophe an:

“Gacchaṁ vadesi samaṇa ṭhitomhi, „Du gehst, Asket, und sagst: ‚Ich habe angehalten‘.

Mamañca brūsi ṭhitamaṭṭhitoti; Und ich habe angehalten, und du sagst, ich habe es nicht.

Pucchāmi taṁ samaṇa etamatthaṁ, Asket, ich frage dich dieses:

Kathaṁ ṭhito tvaṁ ahamaṭṭhitomhī”ti. Wie kommt es, dass du angehalten hast und ich nicht?“

“Ṭhito ahaṁ aṅgulimāla sabbadā, „Aṅgulimāla, ich habe für immer angehalten –

Sabbesu bhūtesu nidhāya daṇḍaṁ; Gewalt gegen alle Geschöpfe niedergelegt.

Tuvañca pāṇesu asaññatosi, Doch du kannst das Verletzen lebender Geschöpfe nicht anhalten;

Tasmā ṭhitohaṁ tuvamaṭṭhitosī”ti. darum habe ich angehalten, du aber nicht.“

“Cirassaṁ vata me mahito mahesī, „Ach, endlich ist ein berühmter großer Seher,

Mahāvanaṁ pāpuṇi saccavādī; ein Asket, mir in den tiefen Wald gefolgt.

Sohaṁ carissāmi pahāya pāpaṁ, Nun, da ich deinen Dhammavers gehört habe,

Sutvāna gāthaṁ tava dhammayuttaṁ”. werde ich tausend böse Dinge wegwerfen.“

Itveva coro asimāvudhañca, Mit diesen Worten schleuderte der Räuber Schwert und Waffen

Sobbhe papāte narake akiri; eine Klippe hinab in einen Abgrund.

Avandi coro sugatassa pāde, Er verehrte die Füße des Heiligen

Tattheva naṁ pabbajjaṁ ayāci. und bat den Buddha eben da um die Weihe des Fortziehens.

Buddho ca kho kāruṇiko mahesi, Da sagte der Buddha, der mitfühlende große Seher,

Yo satthā lokassa sadevakassa; der Lehrer der Welt mit ihren Göttern,

“Tamehi bhikkhū”ti tadā avoca, zu ihm: „Komm, Mönch!“

Eseva tassa ahu bhikkhubhāvoti. Und damit wurde er ein Mönch.

Atha kho bhagavā āyasmatā aṅgulimālena pacchāsamaṇena yena sāvatthi tena cārikaṁ pakkāmi. Da brach der Buddha mit dem Ehrwürdigen Aṅgulimāla als zweitem Mönch nach Sāvatthī auf.

Anupubbena cārikaṁ caramāno yena sāvatthi tadavasari. Er wanderte Stück für Stück, bis er nach Sāvatthī kam,

Tatra sudaṁ bhagavā sāvatthiyaṁ viharati jetavane anāthapiṇḍikassa ārāme. und blieb dort in Jetas Wäldchen, dem Kloster des Anāthapiṇḍika.

Tena kho pana samayena rañño pasenadissa kosalassa antepuradvāre mahājanakāyo sannipatitvā uccāsaddo mahāsaddo hoti: Nun hatte sich zu dieser Zeit am Tor des Hofs von König Pasenadi von Kosala eine große Menschenmenge versammelt und machte einen Höllenlärm:

“coro te, deva, vijite aṅgulimālo nāma luddo lohitapāṇi hatapahate niviṭṭho adayāpanno pāṇabhūtesu. „In deinem Reich, Majestät, ist ein Räuber mit Namen Aṅgulimāla. Er ist unbarmherzig, mit Blut an den Händen, ein abgebrühter Mörder, mitleidlos gegenüber den Lebewesen.

Tena gāmāpi agāmā katā, nigamāpi anigamā katā, janapadāpi ajanapadā katā. Er hat Dörfer, Marktflecken und Länder verwüstet.

So manusse vadhitvā vadhitvā aṅgulīnaṁ mālaṁ dhāreti. Er bringt fortwährend Menschen um und trägt ihre Finger als Halskette.

Taṁ devo paṭisedhetū”ti. Seine Majestät muss ihm Einhalt gebieten!“

Atha kho rājā pasenadi kosalo pañcamattehi assasatehi sāvatthiyā nikkhami divā divassa. Da fuhr König Pasenadi mit etwa fünfhundert Pferden mitten am Tag aus Sāvatthī hinaus

Yena ārāmo tena pāvisi. und ging zum Kloster.

Yāvatikā yānassa bhūmi yānena gantvā yānā paccorohitvā pattikova yena bhagavā tenupasaṅkami; upasaṅkamitvā bhagavantaṁ abhivādetvā ekamantaṁ nisīdi. Ekamantaṁ nisinnaṁ kho rājānaṁ pasenadiṁ kosalaṁ bhagavā etadavoca: Er fuhr mit der Kutsche, soweit es das Gelände erlaubte, stieg dann ab und begab sich zu Fuß zum Buddha. Er verbeugte sich und setzte sich zur Seite hin, und der Buddha sagte zu ihm:

“kiṁ nu te, mahārāja, rājā vā māgadho seniyo bimbisāro kupito vesālikā vā licchavī aññe vā paṭirājāno”ti? „Was ist los, großer König? Ist König Seniya Bimbisāra von Magadha zornig auf dich, oder sind es die Licchaver von Vesālī oder ein anderer feindlicher Herrscher?“

“Na kho me, bhante, rājā māgadho seniyo bimbisāro kupito, nāpi vesālikā licchavī, nāpi aññe paṭirājāno. „Nein, Herr.

Coro me, bhante, vijite aṅgulimālo nāma luddo lohitapāṇi hatapahate niviṭṭho adayāpanno pāṇabhūtesu. In meinem Reich ist ein Räuber mit Namen Aṅgulimāla. Er ist unbarmherzig, mit Blut an den Händen, ein abgebrühter Mörder, mitleidlos gegenüber den Lebewesen.

Tena gāmāpi agāmā katā, nigamāpi anigamā katā, janapadāpi ajanapadā katā. Er hat Dörfer, Marktflecken und Länder verwüstet.

So manusse vadhitvā vadhitvā aṅgulīnaṁ mālaṁ dhāreti. Er bringt fortwährend Menschen um und trägt ihre Finger als Halskette.

Tāhaṁ, bhante, paṭisedhissāmī”ti. Ich werde ihm Einhalt gebieten.“

“Sace pana tvaṁ, mahārāja, aṅgulimālaṁ passeyyāsi kesamassuṁ ohāretvā kāsāyāni vatthāni acchādetvā agārasmā anagāriyaṁ pabbajitaṁ, virataṁ pāṇātipātā, virataṁ adinnādānā, virataṁ musāvādā, ekabhattikaṁ, brahmacāriṁ, sīlavantaṁ, kalyāṇadhammaṁ, kinti naṁ kareyyāsī”ti? „Aber großer König, wenn du sehen würdest, dass dieser Aṅgulimāla sich Haar und Bart rasiert hätte, dass er ockerfarbene Roben angelegt hätte und aus dem Haus fortgezogen wäre ins hauslose Leben; dass er das Töten lebender Geschöpfe, das Stehlen und das Lügen unterlassen würde; dass er nur zu einer Tageszeit essen würde und keusch, sittlich und von gutem Charakter wäre – was würdest du mit ihm tun?“

“Abhivādeyyāma vā, bhante, paccuṭṭheyyāma vā āsanena vā nimanteyyāma, abhinimanteyyāma vā naṁ cīvarapiṇḍapātasenāsanagilānappaccayabhesajjaparikkhārehi, dhammikaṁ vā assa rakkhāvaraṇaguttiṁ saṁvidaheyyāma. „Ich würde mich vor ihm verbeugen, in seiner Gegenwart aufstehen und ihm einen Sitz anbieten. Ich würde ihn einladen, Roben, Almosen, Unterkunft sowie Arznei und Krankenversorgung anzunehmen. Und ich würde ihm gesetzlichen Schutz und Sicherheit zukommen lassen.

Kuto panassa, bhante, dussīlassa pāpadhammassa evarūpo sīlasaṁyamo bhavissatī”ti? Aber Herr, wie kann so ein unmoralischer böser Mann je solche Sittlichkeit und Zügelung besitzen?“

Tena kho pana samayena āyasmā aṅgulimālo bhagavato avidūre nisinno hoti. Nun saß da gerade der Ehrwürdige Aṅgulimāla nicht weit vom Buddha.

Atha kho bhagavā dakkhiṇaṁ bāhuṁ paggahetvā rājānaṁ pasenadiṁ kosalaṁ etadavoca: Da wies der Buddha mit seinem rechten Arm und sagte zum König Pasenadi:

“eso, mahārāja, aṅgulimālo”ti. „Großer König, das ist Aṅgulimāla!“

Atha kho rañño pasenadissa kosalassa ahudeva bhayaṁ, ahu chambhitattaṁ, ahu lomahaṁso. Da wurde der König von Furcht und Entsetzen gepackt und seine Haare sträubten sich.

Atha kho bhagavā rājānaṁ pasenadiṁ kosalaṁ bhītaṁ saṁviggaṁ lomahaṭṭhajātaṁ viditvā rājānaṁ pasenadiṁ kosalaṁ etadavoca: Als der Buddha das erkannte, sagte er zu ihm:

“mā bhāyi, mahārāja, natthi te ito bhayan”ti. „Hab keine Furcht, großer König, du hast von ihm nichts zu fürchten.“

Atha kho rañño pasenadissa kosalassa yaṁ ahosi bhayaṁ vā chambhitattaṁ vā lomahaṁso vā so paṭippassambhi. Da legten sich die Furcht, das Entsetzen und die gesträubten Haare des Königs.

Atha kho rājā pasenadi kosalo yenāyasmā aṅgulimālo tenupasaṅkami; upasaṅkamitvā āyasmantaṁ aṅgulimālaṁ etadavoca: Da ging der König hinüber zu Aṅgulimāla und sagte:

“ayyo no, bhante, aṅgulimālo”ti? „Herr, ist der Meister Aṅgulimāla?“

“Evaṁ, mahārājā”ti. „Ja, großer König.“

“Kathaṅgotto ayyassa pitā, kathaṅgottā mātā”ti? „Von welchem Stamm kamen dein Vater und deine Mutter?“

“Gaggo kho, mahārāja, pitā, mantāṇī mātā”ti. „Meine Mutter war eine Gagga und mein Vater ein Mantāṇī.“

“Abhiramatu, bhante, ayyo gaggo mantāṇiputto. „Herr, ich hoffe, Meister Gagga, der Sohn Mantāṇīs, ist glücklich.

Ahamayyassa gaggassa mantāṇiputtassa ussukkaṁ karissāmi cīvarapiṇḍapātasenāsanagilānappaccayabhesajjaparikkhārānan”ti. Ich werde dafür sorgen, dass du mit Roben, Almosen, Unterkunft sowie Arznei und Krankenversorgung ausgestattet wirst.“

Tena kho pana samayena āyasmā aṅgulimālo āraññiko hoti piṇḍapātiko paṁsukūliko tecīvariko. Aber zu dieser Zeit lebte der Ehrwürdige Aṅgulimāla in der Wildnis, aß nur Almosen und besaß nur drei Roben.

Atha kho āyasmā aṅgulimālo rājānaṁ pasenadiṁ kosalaṁ etadavoca: Da sagte er zum König:

“alaṁ, mahārāja, paripuṇṇaṁ me cīvaran”ti. „Genug, großer König, meine Roben sind vollständig.“

Atha kho rājā pasenadi kosalo yena bhagavā tenupasaṅkami; upasaṅkamitvā bhagavantaṁ abhivādetvā ekamantaṁ nisīdi. Ekamantaṁ nisinno kho rājā pasenadi kosalo bhagavantaṁ etadavoca: Da ging der König zurück zum Buddha, verbeugte sich, setzte sich zur Seite hin und sagte zu ihm:

“acchariyaṁ, bhante, abbhutaṁ, bhante. „Es ist unglaublich, Herr, es ist erstaunlich!

Yāvañcidaṁ, bhante, bhagavā adantānaṁ dametā, asantānaṁ sametā, aparinibbutānaṁ parinibbāpetā. Wie der Buddha die Wilden zähmt, die Gewalttätigen befriedet und die, die nicht verloschen sind, zum Erlöschen bringt!

Yañhi mayaṁ, bhante, nāsakkhimhā daṇḍenapi satthenapi dametuṁ so bhagavatā adaṇḍena asattheneva danto. Denn ich war nicht in der Lage, ihn mit Stock und Schwert zu zähmen, aber der Buddha zähmte ihn ohne Stock und Schwert.

Handa ca dāni mayaṁ, bhante, gacchāma; Nun, Herr, jetzt muss ich gehen.

bahukiccā mayaṁ bahukaraṇīyā”ti. Ich habe viele Pflichten und Verantwortlichkeiten.“

“Yassadāni, mahārāja, kālaṁ maññasī”ti. „Bitte, großer König, geh nach deinem Belieben.“

Atha kho rājā pasenadi kosalo uṭṭhāyāsanā bhagavantaṁ abhivādetvā padakkhiṇaṁ katvā pakkāmi. Da erhob sich der König Pasenadi von seinem Sitz, verbeugte sich, umrundete den Buddha respektvoll, die rechte Seite ihm zugewandt, und ging.

Atha kho āyasmā aṅgulimālo pubbaṇhasamayaṁ nivāsetvā pattacīvaramādāya sāvatthiyaṁ piṇḍāya pāvisi. Da kleidete sich der Ehrwürdige Aṅgulimāla am Morgen an, nahm Schale und Robe und betrat Sāvatthī zum Almosengang.

Addasā kho āyasmā aṅgulimālo sāvatthiyaṁ sapadānaṁ piṇḍāya caramāno aññataraṁ itthiṁ mūḷhagabbhaṁ vighātagabbhaṁ. Als er dann der Reihe nach um Almosen umherzog, sah er eine Frau in quälenden Wehen bei einem Geburtshindernis.

Disvānassa etadahosi: Bei diesem Anblick dachte er:

“kilissanti vata, bho, sattā; „Ach, die Wesen unterliegen solchem Kreißen!

kilissanti vata, bho, sattā”ti. Ach, die Wesen unterliegen solchem Kreißen!“

Atha kho āyasmā aṅgulimālo sāvatthiyaṁ piṇḍāya caritvā pacchābhattaṁ piṇḍapātapaṭikkanto yena bhagavā tenupasaṅkami; upasaṅkamitvā bhagavantaṁ abhivādetvā ekamantaṁ nisīdi. Ekamantaṁ nisinno kho āyasmā aṅgulimālo bhagavantaṁ etadavoca: Dann zog er um Almosen durch Sāvatthī. Nach dem Essen, als er vom Almosengang zurückkam, ging er zum Buddha, verbeugte sich, setzte sich zur Seite hin und berichtete ihm die Begebenheit. Der Buddha sagte zu ihm:

“idhāhaṁ, bhante, pubbaṇhasamayaṁ nivāsetvā pattacīvaramādāya sāvatthiṁ piṇḍāya pāvisiṁ.

Addasaṁ kho ahaṁ, bhante, sāvatthiyaṁ sapadānaṁ piṇḍāya caramāno aññataraṁ itthiṁ mūḷhagabbhaṁ vighātagabbhaṁ.

Disvāna mayhaṁ etadahosi:

‘kilissanti vata bho sattā, kilissanti vata bho sattā’”ti.

“Tena hi tvaṁ, aṅgulimāla, yena sā itthī tenupasaṅkama; upasaṅkamitvā taṁ itthiṁ evaṁ vadehi: „Nun, Aṅgulimāla, geh zu dieser Frau und sage:

‘yatohaṁ, bhagini, jāto nābhijānāmi sañcicca pāṇaṁ jīvitā voropetā, tena saccena sotthi te hotu, sotthi gabbhassā’”ti. ‚Seit ich geboren bin, Schwester, erinnere ich mich nicht, jemals einem Lebewesen absichtlich das Leben genommen zu haben. Durch diese Wahrheit sollt ihr beide, du und dein Kind, sicher sein!‘“

“So hi nūna me, bhante, sampajānamusāvādo bhavissati. „Aber Herr, wäre das nicht eine bewusste Lüge?

Mayā hi, bhante, bahū sañcicca pāṇā jīvitā voropitā”ti. Denn ich habe vielen Lebewesen absichtlich das Leben genommen.“

“Tena hi tvaṁ, aṅgulimāla, yena sā itthī tenupasaṅkama; upasaṅkamitvā taṁ itthiṁ evaṁ vadehi: „In diesem Fall, Aṅgulimāla, geh zu dieser Frau und sage:

‘yatohaṁ, bhagini, ariyāya jātiyā jāto, nābhijānāmi sañcicca pāṇaṁ jīvitā voropetā, tena saccena sotthi te hotu, sotthi gabbhassā’”ti. ‚Seit ich in der edlen Geburt geboren bin, Schwester, erinnere ich mich nicht, jemals einem Lebewesen absichtlich das Leben genommen zu haben. Durch diese Wahrheit sollt ihr beide, du und dein Kind, sicher sein!‘“

“Evaṁ, bhante”ti kho āyasmā aṅgulimālo bhagavato paṭissutvā yena sā itthī tenupasaṅkami; upasaṅkamitvā taṁ itthiṁ etadavoca: „Ja, Herr“, antwortete Aṅgulimāla. Er ging zu dieser Frau und sagte:

“yatohaṁ, bhagini, ariyāya jātiyā jāto, nābhijānāmi sañcicca pāṇaṁ jīvitā voropetā, tena saccena sotthi te hotu, sotthi gabbhassā”ti. „Seit ich in der edlen Geburt geboren bin, Schwester, erinnere ich mich nicht, jemals einem Lebewesen absichtlich das Leben genommen zu haben. Durch diese Wahrheit sollt ihr beide, du und dein Kind, sicher sein!“

Atha khvāssā itthiyā sotthi ahosi, sotthi gabbhassa. Da war diese Frau sicher, und ebenso ihr Kind.

Atha kho āyasmā aṅgulimālo eko vūpakaṭṭho appamatto ātāpī pahitatto viharanto nacirasseva—yassatthāya kulaputtā sammadeva agārasmā anagāriyaṁ pabbajanti, tadanuttaraṁ—brahmacariyapariyosānaṁ diṭṭheva dhamme sayaṁ abhiññā sacchikatvā upasampajja vihāsi. Dann gelangte Aṅgulimāla, als er allein lebte, zurückgezogen, beflissen, eifrig und entschlossen, bald in eben diesem Leben zum äußersten Höhepunkt des geistlichen Lebens. Er lebte an dem Ziel, das er durch eigene Einsicht erkannt hatte, für welches ehrbare Menschen zu Recht aus dem Haus fortziehen ins hauslose Leben.

“Khīṇā jāti, vusitaṁ brahmacariyaṁ, kataṁ karaṇīyaṁ, nāparaṁ itthattāyā”ti abbhaññāsi. Er verstand: „Wiedergeburt ist beendet; das geistliche Leben ist erfüllt; was zu tun war, ist getan; es gibt nichts weiter für diesen Ort.“

Aññataro kho panāyasmā aṅgulimālo arahataṁ ahosi. Und der Ehrwürdige Aṅgulimāla wurde einer der Vollendeten.

Atha kho āyasmā aṅgulimālo pubbaṇhasamayaṁ nivāsetvā pattacīvaramādāya sāvatthiṁ piṇḍāya pāvisi. Da kleidete sich der Ehrwürdige Aṅgulimāla am Morgen an, nahm Schale und Robe und betrat Sāvatthī zum Almosengang.

Tena kho pana samayena aññenapi leḍḍu khitto āyasmato aṅgulimālassa kāye nipatati, aññenapi daṇḍo khitto āyasmato aṅgulimālassa kāye nipatati, aññenapi sakkharā khittā āyasmato aṅgulimālassa kāye nipatati. Da warf zu dieser Zeit jemand einen Stein und traf Aṅgulimāla, jemand anderes warf einen Stock und wieder jemand anderes warf Kieselsteine.

Atha kho āyasmā aṅgulimālo bhinnena sīsena, lohitena gaḷantena, bhinnena pattena, vipphālitāya saṅghāṭiyā yena bhagavā tenupasaṅkami. Da ging Aṅgulimāla mit aufgeplatztem Kopf, herabfließendem Blut, zerbrochener Schale und zerrissener äußerer Robe zum Buddha.

Addasā kho bhagavā āyasmantaṁ aṅgulimālaṁ dūratova āgacchantaṁ. Der Buddha sah ihn von Weitem kommen

Disvāna āyasmantaṁ aṅgulimālaṁ etadavoca: und sagte zu ihm:

“adhivāsehi tvaṁ, brāhmaṇa, adhivāsehi tvaṁ, brāhmaṇa. „Ertrage es, Brahmane! Ertrage es, Brahmane!

Yassa kho tvaṁ, brāhmaṇa, kammassa vipākena bahūni vassāni bahūni vassasatāni bahūni vassasahassāni niraye pacceyyāsi tassa tvaṁ, brāhmaṇa, kammassa vipākaṁ diṭṭheva dhamme paṭisaṁvedesī”ti. Du erfährst in eben diesem Leben das Ergebnis von Taten, wegen denen du viele Jahre, viele hundert Jahre, viele tausend Jahre in der Hölle brennen könntest.“

Atha kho āyasmā aṅgulimālo rahogato paṭisallīno vimuttisukhaṁ paṭisaṁvedi; Später erfuhr der Ehrwürdige Aṅgulimāla, als er für sich allein in Klausur war, die Seligkeit der Befreiung.

tāyaṁ velāyaṁ imaṁ udānaṁ udānesi: Bei dieser Gelegenheit drückte er dieses innige Gefühl aus:

“Yo pubbeva pamajjitvā, „Der einst achtlos war,

pacchā so nappamajjati; doch jetzt auf der Hut ist,

Somaṁ lokaṁ pabhāseti, erleuchtet die Welt

abbhā muttova candimā. wie der Mond, der durch die Wolken bricht.

Yassa pāpaṁ kataṁ kammaṁ, Wessen schlechte Tat

kusalena pidhīyati; vom Guten überlagert wird,

Somaṁ lokaṁ pabhāseti, erleuchtet die Welt

abbhā muttova candimā. wie der Mond, der durch die Wolken bricht.

Yo have daharo bhikkhu, Der junge Mönch,

yuñjati buddhasāsane; der sich der Lehre des Buddha geweiht hat,

Somaṁ lokaṁ pabhāseti, erleuchtet die Welt

abbhā muttova candimā. wie der Mond, der durch die Wolken bricht.

Disā hi me dhammakathaṁ suṇantu, Dass doch selbst meine Feinde einen Dhammavortrag hören!

Disā hi me yuñjantu buddhasāsane; Dass doch selbst meine Feinde sich der Lehre des Buddha weihen!

Disā hi me te manujā bhajantu, Dass doch selbst meine Feinde sich diesen guten Menschen anschließen,

Ye dhammamevādapayanti santo. die andere im Dhamma verankern!

Disā hi me khantivādānaṁ, Dass doch selbst meine Feinde den Dhamma zur rechten Zeit hören

avirodhappasaṁsīnaṁ; von denen, die Geduld lehren

Suṇantu dhammaṁ kālena, und Akzeptanz preisen;

tañca anuvidhīyantu. und dass sie diesem Pfad folgen!

Na hi jātu so mamaṁ hiṁse, Denn dann würden sie nie mir oder anderen

aññaṁ vā pana kiñci naṁ; Leid wünschen.

Pappuyya paramaṁ santiṁ, Beim höchsten Frieden wären sie angekommen

rakkheyya tasathāvare. und würden sich um alle Geschöpfe kümmern, kräftig und zart.

Udakañhi nayanti nettikā, Denn Bewässerungsanlagen leiten Wasser,

Usukārā namayanti tejanaṁ; Pfeilmacher richten Pfeile gerade,

Dāruṁ namayanti tacchakā, Zimmerer bearbeiten Holz;

Attānaṁ damayanti paṇḍitā. doch die Klugen zähmen sich selbst.

Daṇḍeneke damayanti, Manche zähmen mit dem Stock,

aṅkusehi kasāhi ca; manche mit dem Stachelstock und manche mit der Peitsche.

Adaṇḍena asatthena, Doch der Unberührte zähmte mich

ahaṁ dantomhi tādinā. ohne Stock oder Schwert.

Ahiṁsakoti me nāmaṁ, Mein Name ist ‚Mildherz‘,

hiṁsakassa pure sato; doch früher war ich grausam.

Ajjāhaṁ saccanāmomhi, Der Name, den ich trage, ist wahr,

na naṁ hiṁsāmi kiñci naṁ. denn ich tue niemanden mehr ein Leid an.

Coro ahaṁ pure āsiṁ, Früher war ich ein Räuber,

aṅgulimāloti vissuto; der berüchtigte Aṅgulimāla.

Vuyhamāno mahoghena, Von einer großen Flut war ich fortgerissen,

buddhaṁ saraṇamāgamaṁ. da nahm ich Zuflucht zum Buddha.

Lohitapāṇi pure āsiṁ, Früher hatte ich Blut an den Händen,

aṅgulimāloti vissuto; der berüchtigte Aṅgulimāla.

Saraṇagamanaṁ passa, Sieh’ die Zuflucht, die ich gefunden habe –

bhavanetti samūhatā. der Kanal zur Wiedergeburt ist ausgerottet.

Tādisaṁ kammaṁ katvāna, Ich habe viele Taten von der Art begangen,

bahuṁ duggatigāminaṁ; die zu einem schlechten Ort führt.

Phuṭṭho kammavipākena, Das Ergebnis meiner Taten hat mich schon getroffen,

aṇaṇo bhuñjāmi bhojanaṁ. ich genieße mein Essen frei von Schulden.

Pamādamanuyuñjanti, Toren und Dummköpfe

bālā dummedhino janā; weihen sich der Nachlässigkeit.

Appamādañca medhāvī, Doch der Verständige hütet Beflissenheit

dhanaṁ seṭṭhaṁva rakkhati. als seinen besten Schatz.

Mā pamādamanuyuñjetha, Weihe dich nicht der Nachlässigkeit,

mā kāmarati santhavaṁ; genieße nicht erotische Nähe.

Appamatto hi jhāyanto, Denn wenn du beflissen bist und Vertiefung übst,

pappoti vipulaṁ sukhaṁ. wirst du das höchste Glück erlangen.

Svāgataṁ nāpagataṁ, Er war willkommen, nicht unwillkommen,

nayidaṁ dummantitaṁ mama; der Rat, den ich erhielt, war gut.

Saṁvibhattesu dhammesu, Von allen gut erklärten Lehren

yaṁ seṭṭhaṁ tadupāgamaṁ. bin ich bei der besten angekommen.

Svāgataṁ nāpagataṁ, Er war willkommen, nicht unwillkommen,

nayidaṁ dummantitaṁ mama; der Rat, den ich erhielt, war gut.

Tisso vijjā anuppattā, Das dreifache Wissen habe ich verwirklicht

kataṁ buddhassa sāsanan”ti. und die Anleitung des Buddha erfüllt.“

Aṅgulimālasuttaṁ niṭṭhitaṁ chaṭṭhaṁ.
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