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Aį¹…guttara Nikāya 9.38 Nummerierte Lehrreden 9.38

4. Mahāvagga 4. Das große Kapitel

Lokāyatikasutta Brahmanische Kosmologen

Atha kho dve lokāyatikā brāhmaṇā yena bhagavā tenupasaį¹…kamiṁsu; upasaį¹…kamitvā bhagavatā saddhiṁ sammodiṁsu. Da gingen zwei brahmanische Kosmologen zum Buddha und tauschten Willkommensgrüße mit ihm aus.

SammodanÄ«yaṁ kathaṁ sāraṇīyaṁ vÄ«tisāretvā ekamantaṁ nisÄ«diṁsu. Ekamantaṁ nisinnā kho te brāhmaṇā bhagavantaṁ etadavocuṁ: Nach der Begrüßung und dem Austausch von Hƶflichkeiten setzten sie sich zur Seite hin und sagten zum Buddha:

ā€œPÅ«raṇo, bho gotama, kassapo sabbaññū sabbadassāvÄ« aparisesaṁ ñāṇadassanaṁ paį¹­ijānāti: ā€žWerter Gotama, PÅ«raṇa Kassapa behauptet, allwissend und all-sehend zu sein und alles ohne Ausnahme zu erkennen und zu sehen, und zwar so:

ā€˜carato ca me tiį¹­į¹­hato ca suttassa ca jāgarassa ca satataṁ samitaṁ ñāṇadassanaṁ paccupaį¹­į¹­hitan’ti. ā€šErkennen und Sehen sind mir stƤndig und fortwƤhrend gegenwƤrtig, ob ich gehe, stehe, schlafe oder wache.ā€˜

So evamāha: Er sagt:

ā€˜ahaṁ anantena ñāṇena anantaṁ lokaṁ jānaṁ passaṁ viharāmī’ti. ā€šIch erkenne und sehe mit unendlichem Wissen, dass das Weltall unendlich ist.ā€˜

Ayampi, bho gotama, nigaṇṭho nāṭaputto sabbaññū sabbadassāvÄ« aparisesaṁ ñāṇadassanaṁ paį¹­ijānāti: Auch der Jaina-Asket aus dem Stamm Ƒātika behauptet, allwissend und all-sehend zu sein und alles ohne Ausnahme zu erkennen und zu sehen, und zwar so:

ā€˜carato ca me tiį¹­į¹­hato ca suttassa ca jāgarassa ca satataṁ samitaṁ ñāṇadassanaṁ paccupaį¹­į¹­hitan’ti. ā€šErkennen und Sehen sind mir stƤndig und fortwƤhrend gegenwƤrtig, ob ich gehe, stehe, schlafe oder wache.ā€˜

So evamāha: Er sagt:

ā€˜ahaṁ anantena ñāṇena anantaṁ lokaṁ jānaṁ passaṁ viharāmī’ti. ā€šIch erkenne und sehe mit unendlichem Wissen, dass das Weltall endlich ist.ā€˜

Imesaṁ, bho gotama, ubhinnaṁ ñāṇavādānaṁ ubhinnaṁ aƱƱamaƱƱaṁ vipaccanÄ«kavādānaṁ ko saccaṁ āha ko musÄā€ti? Beide behaupten, aus ihrem Wissen heraus zu sprechen, aber sie widersprechen einander diametral. Welcher von ihnen spricht die Wahrheit und welcher die Unwahrheit?ā€œ

ā€œAlaṁ, brāhmaṇā. ā€žGenug, Brahmanen, lasst das sein.

Tiṭṭhatetaṁ:

ā€˜imesaṁ ubhinnaṁ ñāṇavādānaṁ ubhinnaṁ aƱƱamaƱƱaṁ vipaccanÄ«kavādānaṁ ko saccaṁ āha ko musā’ti.

Dhammaṁ vo, brāhmaṇā, desessāmi, Ich will euch den Dhamma lehren.

taṁ suṇātha, sādhukaṁ manasi karotha, bhāsissāmÄ«ā€ti. Hƶrt zu und gebraucht den Geist gut, ich werde sprechen.ā€œ

ā€œEvaṁ, bhoā€ti kho te brāhmaṇā bhagavato paccassosuṁ. ā€žJa, werter Herrā€œ, antworteten sie.

Bhagavā etadavoca: Der Buddha sagte:

ā€œSeyyathāpi, brāhmaṇā, cattāro purisā catuddisā į¹­hitā paramena javena ca samannāgatā paramena ca padavÄ«tihārena. ā€žAngenommen, vier MƤnner stünden in den vier Himmelsrichtungen. Jeder von ihnen wƤre Ƥußerst schnell und hƤtte einen Ƥußerst mƤchtigen Schritt.

Te evarūpena javena samannāgatā assu, seyyathāpi nāma daḷhadhammā dhanuggaho sikkhito katahattho katūpāsano lahukena asanena appakasirena tiriyaṁ tālacchāyaṁ atipāteyya; Sie wären so schnell wie ein leichter Pfeil, der von einem wohlgeübten erfahrenen Bogenschützen mit einem kräftigen Bogen mühelos durch den Schatten einer Palme geschossen wird.

evarūpena ca padavītihārena, seyyathāpi nāma puratthimā samuddā pacchimo samuddo Ihr Schritt reichte vom östlichen bis zum westlichen Meer.

atha puratthimāya disāya ṭhito puriso evaṁ vadeyya: Da würde der Mann, der im Osten steht, sagen:

ā€˜ahaṁ gamanena lokassa antaṁ pāpuṇissāmī’ti. ā€šIch will durch Gehen das Ende der Welt erreichen.ā€˜

So aƱƱatreva asitapÄ«takhāyitasāyitā aƱƱatra uccārapassāvakammā aƱƱatra niddākilamathapaį¹­ivinodanā vassasatāyuko vassasatajÄ«vÄ« vassasataṁ gantvā appatvāva lokassa antaṁ antarā kālaṁ kareyya. Er würde sein ganzes Leben lang gehen – hundert Jahre – und hielte nur an, um zu essen, zu trinken, Stuhl und Urin zu entleeren und genug zu schlafen, um die Müdigkeit zu vertreiben. Und er würde doch auf dem Weg sterben, ohne je ans Ende der Welt zu kommen.

Atha pacchimāya disāya …pe… Dann würde der Mann, der im Westen steht …

atha uttarāya disāya … der Mann, der im Norden steht …

atha dakkhiṇāya disāya į¹­hito puriso evaṁ vadeyya: und der Mann, der im Süden steht, sagen:

ā€˜ahaṁ gamanena lokassa antaṁ pāpuṇissāmī’ti. ā€šIch will durch Gehen das Ende der Welt erreichen.ā€˜

So aƱƱatreva asitapÄ«takhāyitasāyitā aƱƱatra uccārapassāvakammā aƱƱatra niddākilamathapaį¹­ivinodanā vassasatāyuko vassasatajÄ«vÄ« vassasataṁ gantvā appatvāva lokassa antaṁ antarā kālaṁ kareyya. Er würde sein ganzes Leben lang gehen – hundert Jahre – und hielte nur an, um zu essen, zu trinken, Stuhl und Urin zu entleeren und genug zu schlafen, um die Müdigkeit zu vertreiben. Und er würde doch auf dem Weg sterben, ohne je ans Ende der Welt zu kommen.

Taṁ kissa hetu? Warum ist das so?

Nāhaṁ, brāhmaṇā, evarÅ«pāya sandhāvanikāya lokassa antaṁ Ʊāteyyaṁ daį¹­į¹­heyyaṁ patteyyanti vadāmi. Ich sage, es ist nicht mƶglich, das Ende der Welt durch solches Rennen zu erkennen oder zu sehen oder zu erreichen.

Na cāhaṁ, brāhmaṇā, appatvāva lokassa antaṁ dukkhassa antakiriyaṁ vadāmi. Doch ich sage auch, dass es nicht mƶglich ist, dem Leiden ein Ende zu machen, ohne ans Ende der Welt zu gelangen.

PaƱcime, brāhmaṇā, kāmaguṇā ariyassa vinaye lokoti vuccati. Fünf Arten sinnlicher Erregung werden in der Schulung des Edlen die Welt genannt.

Katame pañca? Welche fünf?

Cakkhuviññeyyā rūpā iṭṭhā kantā manāpā piyarūpā kāmūpasaṁhitā rajanīyā; Bilder, die das Auge erkennt, erwünscht, willkommen, angenehm, erfreulich, sinnlich und erregend.

sotaviƱƱeyyā saddā …pe… Tƶne, die das Ohr erkennt …

ghānaviƱƱeyyā gandhā … Gerüche, die die Nase erkennt …

jivhāviƱƱeyyā rasā … GeschmƤcke, die die Zunge erkennt …

kāyaviññeyyā phoṭṭhabbā iṭṭhā kantā manāpā piyarūpā kāmūpasaṁhitā rajanīyā; Berührungen, die der Körper erkennt, erwünscht, willkommen, angenehm, erfreulich, sinnlich und erregend.

ime kho, brāhmaṇā, paƱca kāmaguṇā ariyassa vinaye lokoti vuccati. Diese fünf Arten sinnlicher Erregung werden in der Schulung des Edlen die Welt genannt.

Idha, brāhmaṇā, bhikkhu vivicceva kāmehi vivicca akusalehi dhammehi savitakkaṁ savicāraṁ vivekajaṁ pÄ«tisukhaṁ paį¹­hamaṁ jhānaṁ upasampajja viharati. Da tritt ein Mƶnch, ganz abgeschieden von den Sinnenfreuden, abgeschieden von untauglichen Eigenschaften, in die erste Vertiefung ein und verweilt darin; da gibt es aus Abgeschiedenheit geborene Ekstase und Seligkeit, wƤhrend er den Geist ausrichtet und hƤlt.

Ayaṁ vuccati, brāhmaṇā, ā€˜bhikkhu lokassa antamāgamma, lokassa ante viharati’. Das nennt man einen Mƶnch, der zum Ende der Welt gegangen ist und am Ende der Welt meditiert.

Tamaññe evamāhaṁsu: Andere sagen von ihm:

ā€˜ayampi lokapariyāpanno, ayampi anissaį¹­o lokamhā’ti. ā€šEr gehƶrt der Welt an und hat die Welt noch nicht verlassen.ā€˜

Ahampi hi, brāhmaṇā, evaṁ vadāmi: Und auch ich sage:

ā€˜ayampi lokapariyāpanno, ayampi anissaį¹­o lokamhā’ti. ā€šEr gehƶrt der Welt an und hat die Welt noch nicht verlassen.ā€˜

Puna caparaṁ, brāhmaṇā, bhikkhu vitakkavicārānaṁ vÅ«pasamā …pe… dutiyaṁ jhānaṁ … Dann tritt da ein Mƶnch, wenn das Ausrichten und Halten des Geistes sich beruhigt, in die zweite Vertiefung ein und verweilt darin …

tatiyaṁ jhānaṁ … in die dritte Vertiefung …

catutthaṁ jhānaṁ upasampajja viharati. in die vierte Vertiefung.

Ayaṁ vuccati, brāhmaṇā, ā€˜bhikkhu lokassa antamāgamma lokassa ante viharati’. Das nennt man einen Mƶnch, der zum Ende der Welt gegangen ist und am Ende der Welt meditiert.

Tamaññe evamāhaṁsu: Andere sagen von ihm:

ā€˜ayampi lokapariyāpanno, ayampi anissaį¹­o lokamhā’ti. ā€šEr gehƶrt der Welt an und hat die Welt noch nicht verlassen.ā€˜

Ahampi hi, brāhmaṇā, evaṁ vadāmi: Und auch ich sage:

ā€˜ayampi lokapariyāpanno, ayampi anissaį¹­o lokamhā’ti. ā€šEr gehƶrt der Welt an und hat die Welt noch nicht verlassen.ā€˜

Puna caparaṁ, brāhmaṇā, bhikkhu sabbaso rÅ«pasaƱƱānaṁ samatikkamā paį¹­ighasaƱƱānaṁ atthaį¹…gamā nānattasaƱƱānaṁ amanasikārā ā€˜ananto ākāso’ti ākāsānaƱcāyatanaṁ upasampajja viharati. Dann übersteigt da ein Mƶnch jegliche Formwahrnehmung, beendet die Wahrnehmung von Eindrücken, richtet den Geist nicht auf die Wahrnehmung von Vielfalt, tritt im Wissen: ā€šRaum ist unendlichā€˜ in die Dimension des unendlichen Raumes ein und verweilt darin.

Ayaṁ vuccati, brāhmaṇā, ā€˜bhikkhu lokassa antamāgamma lokassa ante viharati’. Das nennt man einen Mƶnch, der zum Ende der Welt gegangen ist und am Ende der Welt meditiert.

Tamaññe evamāhaṁsu: Andere sagen von ihm:

ā€˜ayampi lokapariyāpanno, ayampi anissaį¹­o lokamhā’ti. ā€šEr gehƶrt der Welt an und hat die Welt noch nicht verlassen.ā€˜

Ahampi hi, brāhmaṇā, evaṁ vadāmi: Und auch ich sage:

ā€˜ayampi lokapariyāpanno, ayampi anissaį¹­o lokamhā’ti. ā€šEr gehƶrt der Welt an und hat die Welt noch nicht verlassen.ā€˜

Puna caparaṁ, brāhmaṇā, bhikkhu sabbaso ākāsānaƱcāyatanaṁ samatikkamma ā€˜anantaṁ viññāṇan’ti viññāṇaƱcāyatanaṁ upasampajja viharati …pe… Dann tritt da ein Mƶnch in die Dimension des unendlichen Bewusstseins ein und verweilt darin …

sabbaso viññāṇaƱcāyatanaṁ samatikkamma ā€˜natthi kiƱcī’ti ākiƱcaƱƱāyatanaṁ upasampajja viharati …pe… in die Dimension des Nichts …

sabbaso ākiñcaññāyatanaṁ samatikkamma nevasaññānāsaññāyatanaṁ upasampajja viharati. in die Dimension, die weder Wahrnehmung noch keine Wahrnehmung hat.

Ayaṁ vuccati, brāhmaṇā, ā€˜bhikkhu lokassa antamāgamma lokassa ante viharati’. Das nennt man einen Mƶnch, der zum Ende der Welt gegangen ist und am Ende der Welt meditiert.

Tamaññe evamāhaṁsu: Andere sagen von ihm:

ā€˜ayampi lokapariyāpanno, ayampi anissaį¹­o lokamhā’ti. ā€šEr gehƶrt der Welt an und hat die Welt noch nicht verlassen.ā€˜

Ahampi hi, brāhmaṇā, evaṁ vadāmi: Und auch ich sage:

ā€˜ayampi lokapariyāpanno, ayampi anissaį¹­o lokamhā’ti. ā€šEr gehƶrt der Welt an und hat die Welt noch nicht verlassen.ā€˜

Puna caparaṁ, brāhmaṇā, bhikkhu sabbaso nevasaƱƱānāsaƱƱāyatanaṁ samatikkamma saƱƱāvedayitanirodhaṁ upasampajja viharati, paƱƱāya cassa disvā āsavā parikkhīṇā honti. Dann übersteigt da ein Mƶnch vollstƤndig die Dimension, die weder Wahrnehmung noch keine Wahrnehmung hat, tritt in das Aufhƶren von Wahrnehmung und Gefühl ein und verweilt darin. Und wenn er mit Weisheit gesehen hat, lƶsen sich seine Befleckungen auf.

Ayaṁ vuccati, brāhmaṇā, ā€˜bhikkhu lokassa antamāgamma lokassa ante viharati tiṇṇo loke visattikanā€™ā€ti. Das nennt man einen Mƶnch, der zum Ende der Welt gegangen ist und am Ende der Welt meditiert. Und er ist über das Klammern an der Welt hinausgegangen.ā€œ

Sattamaṁ.
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